Persönliche Geschichten

Max aus Sersheim – persönliche Langzeitfolgen einer Masernerkrankung

Max ist ein lebhafter Junge und entwickelt sich bis zu seinem zehnten Lebensjahr altersgerecht. Er spielt leidenschaftlich Eishockey. Mit zehn Jahren bemerken seine Eltern die ersten seltsamen Ausfälle: Stolpern, Sprachfindungsschwierigkeiten, Vergesslichkeit. Die Symptome verstärken sich. Der Arzt diagnostiziert eine subakute sklerosierende Panencephalitis (SSPE), eine fortschreitende Gehirnentzündung als Spätfolge einer Maserninfektion. Es stellt sich heraus, dass Max sich als Säugling, noch bevor er geimpft werden konnte, vermutlich im Kindergarten seines älteren geimpften Bruders mit Masern infiziert hatte. Sein Zustand verschlechtert sich dramatisch bis zur kompletten Pflegebedürftigkeit und zum Wachkoma. Im Alter von 19 Jahren verstirbt Max an den Folgen der Maserninfektion.

8-jähriges Kind aus dem Landkreis Ludwigsburg – Konsequenzen einer Masernerkrankung für Dritte

Ein 8-jähriges Kind im Landkreis Ludwigsburg besucht die Grundschule, eine Gemeinschaftsschule befindet sich im selben Schulgebäude. Der Kinderarzt diagnostiziert eine Maserninfektion. Alle ungeimpften Schülerinnen und Schülern, die Kontakt zu dem erkrankten Kind hatten, müssen innerhalb von 3 Tagen geimpft werden (die sogenannte Riegelungsimpfung), um vor einer Masernerkrankung geschützt zu sein. Alle Kinder und Jugendlichen, die nicht geimpft sind oder nachweislich keine Masern durchgemacht haben und sich nicht impfen lassen wollen, werden vom Schulunterricht ausgeschlossen.

25-jähriger Mann aus dem Landkreis Ludwigsburg – Masernerkrankung zu spät erkannt

Ein 25-jähriger Mann arbeitet in München in einem Großraumbüro. Er klagt vier Tage lang über Kopfschmerzen und Lichtscheu. Es geht ihm immer schlechter, weshalb ihn die Eltern zu sich nach Hause (Bietigheim-Bissingen) holen. Am Sonntag verschlimmert sich sein Zustand und er geht in die Notfallpraxis. Nach 4 Stunden Aufenthalt in der Praxis wird er ohne Diagnose nach Hause geschickt. Am Montag geht es ihm noch schlechter. Am Dienstag verschlechtert sich sein Zustand so drastisch, dass er ins Krankenhaus Bietigheim eingewiesen wird. Am Mittwochnachmittag stellt sich durch eine Laboruntersuchung heraus, dass der Mann an Masern erkrankt ist. Es ist zu spät für Riegelungsimpfungen der Kontaktpersonen. Die Kontaktpersonen sind auch nicht mit angemessenem Aufwand ermittelbar.